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Wetzstähle und Schleifstäbe

Wetzstähle und Schleifstäbe dienen dem Schärfen von Messern. Gängig sind Wetzstähle aus gehärtetem Stahl, Keramik oder Diamant-Schleifstäbe mit rundem, ovalem, quadratischem oder flachem Querschnitt. Wetzstähle haben zwei schärfende Funktionen, das Aufrichten einer umgelegten Schneide sowie eine gewisse schleifende Wirkung durch die profilierte Oberfläche. Das Schärfen mit Schleifstäben aus Keramik oder mit Diamantschleifstäben hingegen beruht allein auf Ihrer Schleifwirkung.


Wichtiger Hinweis
Mit Wetzstählen sollten keine sehr harten Klingen, wie beispielsweise bei vielen japanischen Messern eingesetzt, bearbeitet werden. Die Stähle dieser Messer sind durch ein spezielles Verfahren gehärtet. Durch die unsachgemäße Verwendung eines Wetzstahles oder Schleifstabes kann durch die Reibung eine so große Hitze an der Schneide auftreten, so dass der Messerstahl seine Härte verlieren kann.

Wetzstahl

Wetzstahl
Abb. Wetzstahl
Wetzstähle sind Messerschärfer zum Nachschärfen nur leicht stumpfer Messer. Mit einem Wetzstahl kann durch häufige Anwendung die ursprüngliche Schärfe eines Messers erhalten werden. Völlig stumpfe Messer können mit einem Wetzstahl jedoch nicht geschärft werden. Wetzstähle gibt es in verschiedenen Arten: Glatte Wetzstähle, die nur den Grat eines Messers aufrichten und rauhe oder beschichtete Wetzstähle, die auch das Messer schleifen, also Material abtragen.

Glatte Wetzstähle - Messer schärfen durch Aufrichten der Klingenschneide
Während der Verwendung eines Messers wird die Schneide stetig leicht umgebogen oder es bilden sich wellenförmige Verformungen. Das Messer wird unscharf. Diese Verformungen sind mit blossem Auge nur schwer am Messer erkennbar. Die blanken Wetzstähle dienen in erster Linie dazu, den verbogenen Grat der Klinge wieder aufzurichten. Mit einem blank polierten oder leicht geriffelten Wetzstahl wird nur der Grat der Klinge aufgerichtet, ohne oder kaum Material abzutragen.

Rauhe Wetzstähle - Messer schärfen durch Schleifen der Klinge
Die kombinierten Wetzstähle mit Diamant- oder Keramikbeschichtung ermöglichen ein Aufrichten der Klingenschneide und sorgen mit ihrer rauhe Beschichtung für einen gewissen Materialabtrag. Das Messer wird somit je nach Anpressdruck durch den Schleifstab auch geschliffen. Diese Wetzstähle bilden somit eine Mischung aus Wetzstahl und Schleifstein. Mit einem beschichteten Wetzstahl lassen sich auch nach innen gewölbte Schälmesser mit konkaver Klinge schärfen.

Keramik-Schleifstab

Keramik-Schleifstab
Abb. Keramik-Schleifstab
Ein Schleifstab aus Keramik mit bestimmten "Korngrößen", oder besser ausgedrückt "Rauhigkeiten. Anders als bei Wetzstählen, welche auch zum Aufrichten einer umgebogenen Schneide verwendet werden, beruht die Schärfwirkung allein auf der Abrasivität der verwendeten Keramik. Die Wirkungsweise ist der von Schleifsteinen vergleichbar, nur das die Schneide eines Messers punktuell am Schleifstab aufliegt - beim Schleifstein liegt die Schneide flächig auf dem Schleifkörper.

Diamant-Schleifstab

Diamant-Schleifstab
Abb. Diamant-Schleifstab
Ein mit Diamantstaub besetzter Schleifstab, meist aus Stahl, mit bestimmten Korngrößen. Anders als bei Wetzstählen, welche auch zum Aufrichten einer umgebogenen Schneide verwendet werden, beruht die Schärfwirkung von Schleifstäben n auf der Abrasivität des verwendeten Diamantstaubes. Meist werden synthetisch hergestellte Industriediamanten verwendet. Die Wirkungsweise ist der von Schleifsteinen vergleichbar, nur dass die Schneide eines Messers punktuell am Schleifstab aufliegt - beim Schleifstein liegt die Schneide flächig auf dem Schleifkörper.