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Glossar

Abrichten

Unter Abrichten versteht man das Planschleifen und auch das Schärfen eines Schleifsteines. Für ein effektives Schärfen von Messern und Scheren ist es erforderlich, dass die Oberfläche eines Schleifsteines eben ist. Ansonsten würde die Schneide beim Schleifvorgang nicht vollständig auf dem Schleifstein aufliegen mit der Folge, dass die Schneide ungleichmäßig geschliffen wird. Hierdurch werden Teile der Schneide, welche nicht auf dem Stein aufliegen, nicht geschärft. Bei den aufliegenden Teilen der Schneide wird zu viel Material abgetragen, was zu vorzeitigem Verschleiß des Messers oder der Schere führt.
Auch bewirkt das Abrichten eine Schärfung des Schleifsteines, indem abgenutzte Schleifkörper und Bindemittel entfernt werden.
Zum Abrichten wird beispielsweise ein gröberer Schleifstein aus Korunden oder Diamanten o.ä. verwendet oder auch einfach naßfestes Schleifpapier, welches auf einer ebenen Unterlage (z.B. Glasplatte) fixiert wird.

Abrichtstein

Abrichtstein
Abb. Abrichtstein

2. Spezieller grober bis mittelfeiner Schleifstein zum Planschleifen von Schleifsteinen. Die ebene Oberfläche von Scheifsteinen ist zwingend erforderlich bei der Bearbeitung großflächiger Schneiden, wie sie beispielsweise bei traditionell gefertigten japanischen Messern oder bei Werkzeugen der Holzbearbeitung vorhanden ist. Häufig sind in Abrichtsteinen Nuten eingelassen zur Aufnahme des Abriebes.

Abziehen

siehe Abzug

Abziehleder

siehe Streichriemen

Abziehpaste

siehe Schleifpaste

Abziehriemen

siehe Streichriemen

Abziehstein

Feiner Schleifstein zum Schleifen der Schneide, dem schneidenen Teil eines Messer, der auch Abzug genannt wird.

Abzug

Der Begriff Abziehen hat zwei Bedeutungen. Zum Einen ist damit das Entgraten eines Klinge nach dem Schleifvorgang gemeint. Der Grat eines frisch geschiffenen Schneide fühlt sich im ersten Moment sehr scharf an, bei der Benutzung bricht dieser jedoch sofort ab und verbleibt im Schneidgut oder der Grat legt sich um mit der Folge, dass die Schneide stumpf wird. Zum Anderen bedeutet Abziehen das Aufrichten eines umgelegten mikroskopisch feinen Schleifesgrates beispielsweise bei der Benutzung von Rasiermessern.
Das Abziehen bewirkt beim Entgraten eine Erhöhung der Schneidhaltigkeit und beim Aufrichten eine Erhöhung der Schärfe.
Für das Abziehen werden Abziehsteine (Schleifsteine) oder Abziehleder (Abziehriemen oder Streichriemen) verwendet.

Arkansas

Arkansas
Abb. Arkansas

2. Die sehr feinen Arkansas Schleifsteine mit ihren geringen Abtragsleistungen werden für den Feinstschliff bereits scharfer Schneiden eingesetzt. Angeboten werden 2 unterschiedliche Schleifsteine. Diese Schleifsteine haben eine Körnung von etwa 6000 bis 8000 japanischer Norm. Da Arkansas Schleifsteine sehr hart sind, unterliegen sie im Gegensatz zu anderen Naturschleifsteinen einer geringen Abnutzung und halten lange die Form. Die Härte schwarzer Steine ist etwas höher als die der weißen. Diese Ölsteine dienen dem feinsten Endschliff von Holzwerkzeugen und Metallwerkzeugen bis HRC 64 vornehmlich in der Werkstatt, aber er wird auch für den Feinstschliff und Abzug von Küchenmessern verwendet.

Astschere

Kräftige Zweihand-Garten- oder Baumschere zum Schneiden von Ästen. Sie gibt es wie die bei den Einhand-Gartenscheren als sogenannte Bypass- oder Ambossscheren.

Aufreiber

Aufreiber
Abb. Aufreiber

2. Kleiner Schleifstein zum Planschleifen von Schleifsteinen. Die ebene Oberfläche von Scheifsteinen ist zwingend erforderlich bei der Bearbeitung großflächiger Schneiden, wie sie beispielsweise bei traditionell gefertigten japanischen Messern oder bei Werkzeugen der Holzbearbeitung vorhanden ist. Ferner rauhen Aufreiber die Oberfläche eine Schleifsteines auf, wodurch die Schleiffähigkeit erhalten oder wiederhergestellt wird.

Axt

Werkzeug zum Schneiden von hartem oder spaltfähigem Material wie z.B. Holz.

Balliger Schliff

Balliger Schliff
Abb. Balliger Schliff

2. Die Schneide wird beim balligen Schliff anstatt gerade leicht konvex ausgeschliffen. Dies verleiht dem Messer etwas mehr Stabilität, erhöht aber auch etwas den erforderlichen Kraftaufwand beim schneiden. Der ballige Schliff ist weit verbreitet und wird vornehmlich bei weicheren Klingenstählen (z.B. den gängigen rostfreien Chrom-Molybdän-Vanadium-Stählen) verwendet.

Bandschleifer

Bandschleifer sind als handgeführte und stationäre Schleifmaschinen erhältlich. Handgeführte Bandschleifer sind bei ordnungsgemäßem Betrieb für das Schärfen von Messer völlig ungeeignet. Und vom abenteuerlichen Umbau eines hangeführte Gerätes zu einem Stationärgerät muss wegen der Verletzungsgefahr dringend abgeraten werden. Schleifmittel sind meist Korunde, die auf einem Leinengewebe fixiert sind. Bandschleifer arbeiten wie Scheiben-Schleifmaschinen, sind ebenfalls sehr abrasiv und nehmen sehr viel Material von der Klinge ab. Und wie bei Trocken-Schleifmaschinen ist mit Überhitzung und damit verbundenem Verlust der Härte zu rechnen. Auch sind keine sehr feinen Schleifbänder erhältlich, mit denen sehr scharfe Ergebnisse zu erzielen wären.

Bankstein

Bankstein
Abb. Bankstein

2. Ein Bankstein ist ein quaderförmiger Schleifstein und ist damit der gängigste Schleifstein. Mit dem Begriff "Schleifstein" sind fast immer Banksteine gemeint.

Baumschere

siehe Astschere

Beidseitiger Schliff

Beidseitiger Schliff
Abb. Beidseitiger Schliff

2. Beim beidseitigen Schliff werden beide Seiten eines Klingenblattes zur Schneide hin verjüngend geschliffen. Der beidseitige Schliff wird als V-Schliff ohne oder mit 1-3 Fasen und als balliger Schliff ausgeführt.

Belgischer Brocken

Belgischer Brocken
Abb. Belgischer Brocken

2. Der Schleifstein schlechthin für feinste Schleifarbeiten, zum Schärfen und Abziehen hochwertiger Klingen. Die bekannten gelben Natur-Schleifsteine "Belgischer Brocken" werden bei Vielsalm in den belgischen Ardennen abgebaut. Sie werden als regelmäßige Banksteine und als unregelmäßige "Brocken" oder Abziehsteine verwendet. Als Schleifmittel sind eingebundene Granate. Mit diesem feinsten europäischen Schleifstein ist es möglich, hochwertigen Messern mit sehr harten Schneiden, z.B. aus Kohlenstoffstahl (Carbon), die extreme Schärfe zu verleihen.
Erhältlich ist der neben dem Gelben belgischen Brocken auch der Blaue belgische Brocken. Er arbeitet etwas langsamer als der gelbe belgische Brocken, da die Dichte der Granate etwas geringer ausfällt.

Bildhauersteine

Bildhauersteine
Abb. Bildhauersteine

2. Kleines Sortiment unterschiedlich geformter Schleifsteine zum Schärfen von Werkzeugen, wie Sie z,B. Für die namensgebenden Bildhauerwerkzeuge verwendet werden.

Bindung

Schleifpartikel sind in einem Bindemittel zu einer weitgehend homogenen Masse verbunden und zu einem festen Körper ausgeformt. Keramische Bindungen sind typisch für westliche Schleifsteine. Schleifsteine mit weicher Bindung der Schleifpartikel geben im Gebrauch relativ leicht Schleifpartiel frei und sind dadurch tendetiell abrasiver gegenüber hartgebundenen Schleifsteinen. Diese höhere Abrasivität verkürzt denAufwand (Kraft und Zeit), welche zum Bearbeiten von Schneidwerkzeugen aufgebracht werden muss, Gerade bei traditionell gefertigten japanischen Messern oder auch bei Holzwerkzeugen mit großflächen Schneiden ist dies von Vorteil. Jedoch verschleißen weichgebundene Schleifsteine schneller als Hartgebundene und müssen folglich oft palngeschliffen werden.

Blatt

siehe Klingenblatt

Blauer Thüringer

Blauer Thüringer
Abb. Blauer Thüringer

2. Der Thüringer Wasserschleifstein ist ein sehr feiner schiefriger Naturstein. Zur Erzeugung einer feinen Schleifpaste wird eine Aufreiber benötigt.

Blaupließten

Pließten ist ein Fachbegriff aus der Stahlwaren-Branche und bedeutet schleifen. Blaupließten ist eine besonders feine Form des Feinpließten. Blaugepließtete Klingen haben einen bläulichen Schimmer.

Blumenschere

Leichte Einhand-Gartenschere zum Schneiden dünner Blumenstängel. Sie ist mit geraden Klingenblättern ausgestatttet.

Bohrmaschinenaufsatz

Schleifkörper als Vorsatz für Bohrmaschinen und Akkuschrauber.

Brocken

Polygonaler Schleifstein, unregelmäßig geformt, teilweise nur eine Seite zum Schleifen plangeschliffen.

Brotmesser

Brotmesser
Abb. Brotmesser

2. Großes Messer zum Schneiden von Broten auch mit harten Krusten. Die Schneide ist meist mit einem Wellenschliff versehen und geschnitten wird auf dem Brett oder Rost. Beim sogenannten Hamburger Brotmesser ohne Wellenschliff wird das Brot jedoch in der Armbeuge gehalten und das Messer beim Schneiden einer Brotscheibe zum Körper hin geführt.

Brotsäge

siehe Brotmesser

Brotsägemesser

siehe Brotmesser

Buckelsklinge

Buckelsklinge
Abb. Buckelsklinge

2. Ein Frühstücksmesser oder Vespermesser. Aus der Landhaus Tradition Deutschlands wird dieses altdeutsche Messer in einer geschwungenen Klingenform mehr 120 Jahren unverändert hergestellt.

Carbonstahl

siehe Kohlenstoffstahl

Chrom-Molybdän-Vanadiumstahl

Chrom-Molybdän-Vanadiumstahl ist ein typischer deutscher Messerstahl zur Herstellung rostbeständiger (rostfrei) Klingen. Durch den hohen Legierungs-Anteil des Karbisbildners Chrom wird die Rostbeständigkeit erhöht. Die Zugabe vom Molybdän erhöht die Lochfrassbeständigkeit, was im Spülmaschinenzeitalter von hoher Bedeutung ist, obwohl Messer nicht dorthin gehören, Sie verlieren Ihre Härte und damit ihre Schneidhaltigkeit und Schärfe.

Damaststahl

siehe Damaszenerstahl

Damaszenerstahl

Der Damaszenerstahl oder auch kurz Damaststahl genannt, ist ein aus mindestens zwei sehr dünnen, unterschiedlich harten Metalllegierungen bestehendes Stahlpaket. Dieses Stahlpaket ist mehrfach gefaltet und verdreht und kann im Extremfall mehrerer hundert Lagen umfassen.

Diamant

Diamant ist das härteste Material natürlichen Ursprungs. Aufgrund seiner Härte wird Diamant auch für Schleifzwecke verwendet, beispielsweise als Schleifleinen oder für Schleifsteine.

Diamant-Schleifstab

Diamant-Schleifstab
Abb. Diamant-Schleifstab

2. Ein mit Diamantstaub besetzter Schleifstab, meist aus Stahl, mit bestimmten Korngrößen. Anders als bei Wetzstählen, welche auch zum Aufrichten einer umgebogenen Schneide verwendet werden, beruht die Schärfwirkung von Schleifstäben n auf der Abrasivität des verwendeten Diamantstaubes. Meist werden synthetisch hergestellte Industriediamanten verwendet. Die Wirkungsweise ist der von Schleifsteinen vergleichbar, nur dass die Schneide eines Messers punktuell am Schleifstab aufliegt - beim Schleifstein liegt die Schneide flächig auf dem Schleifkörper.

Diamantschleifstein

Diamantschleifstein
Abb. Diamantschleifstein

2. Ein mit Diamanten besetzter Schleifstein. Ein Diamant-Schleifstein ist im engeren Sinne kein Stein, sondern er besteht aus kleinsten Diamantteilchen, die auf einer meist metallenen Trägerplatte aufgebracht sind, die wiederum oft auf einem Sockel, meist aus Kunststoff, montiert ist. Hochwertig verarbeitete Diamant-Schleifsteine haben gegenüber herkömmlichen Schleifsteinen den Vorteil der hohen Standzeit, eine gute Abrasivität und sie müssen (und können) auch nicht plan geschliffen werden müssen. Diamantschleifsteine haben jedoch auch deutliche Nachteile, die ihrer Verwendung zum Schleifen von Schneidwerkzeugen im Haushalt, Garten und Werkstatt einschränkt. Qualitative hochwertige Diamantschleifsteine sind gegenüber qualitativ gleichwertigen konventionellen Schleifsteinen deutlich teurer. Bei unsachgemäßer Behandlung kann ein herkömmlicher Schleifstein abgerichtet werden. Beim Diamantschleifstein brechen die Diamanten aus der Matrix, womit er irreparable Schäden erhält und ab einem gewissen Anzahl ausgebrochener Diamanten unbrauchbar wird. Und letzlich sind überhaupt keine sehr feinen Diamantschleifsteine verfügbar, mit der sehr feine Schneide abgezogen werden kann.

Drückender Schnitt

Drückender Schnitt
Abb. Drückender Schnitt

2. Beim drückenden Schnitt wird die Schneide senkrecht zum Schneidgut geführt. Die Schneidwirkung beruht herbei auf einem spanlosen Zerreissen des Schneidgutes.

Einseitiger Schliff

Einseitiger Schliff
Abb. Einseitiger Schliff

2. Beim einseitigen Schliff eines Messers wird nur eine Seites des Klingenblattes zur Schneide hin verjüngt. Man findet diesen einseitigen Schliff beispielsweise bei traditionell gefertigten japanischen Messern und Maschinenmessern sowie bei Holzwerkzeugen (Beitel, Stecheisen). Auch Brotsägen und Tafelmesser sind meist nur einseitig geschliffen.

Elektrische Messerschärfer

Nicht zu Verwechseln mit Schleifmaschinen (Schleifbock). Maschinelle Messerschärfer bestehen meist aus rotierenden kleinen Schleifscheiben aus Korunden oder Keramik, an den eine Klinge senkrecht oder auch parallel zur Rotationsachse entlang geführt wird. Die maschinellen Messerschärfer erleichtern einem die Arbeit, führen aber meist nur zu vergleichbaren Schleifresultaten wie beim Einsatz manueller Messerschärfer. Gute elektrische Messerschärfer sind sehr kostenintensiv.

Entgraten

Entfernung des Grates

Fehlende Schneide

Eine Klinge hat noch keine Schneide. Es liegt entweder ein Klingenrohling vor, oder es ist eine Änderung von Klingenprofi- und/oder -geometrie erwünscht oder es ist ein Reparaturschliff erforderlich.

Feines Korn

Ein Schleifstein mit feiner Körnung im Bereich FEPA 500-1000 (JIS 1000-3000) dient dem Feinschliff von stumpfen Schneiden. Nach dieser Schleifstufe hat die Schneide eine feine Zahnung und im Zugschnitt liegt bereits eine gute Schneidfähigkeit vor. Eine gute Schneidhaltigkeit ist bei der feinen Zahnung der Schneide jedoch noch nicht gegeben. Bei Klingen mit Rockwellhärten von weniger als HRC 56 ist mit dem Feinschliff die Endschärfe erreicht. Ein noch feineres Schleifen ist zwar möglich, aber nicht sinnvoll. Siehe hierzu die Ausführungen im nächsten Kapitel.

Feinpließten

Das feine Schleifen einer Klinge mit dem Ziel, blanke und riffenfreie Klingenblätter herzustellen. Neben dem optischen Erscheinungsbild wird durch durch die glatte und damit kleinere Klingenöberfläche die Beständigkeit gegenüber Säuren oder andere, den Messerstahl angreifenden Substanzen. Auch wird durch das Feinpließeten die Korrossiosnbeständigkeit verbessert. Eine besonders feine Form des Pließtens ist das sogenannte Blaupließten.

Feinschliff

Das Ausschleifen einer Klinge mit einem feinen Schleifstein. Da der Begriff „fein“ im Grunde genommen unbestimmt ist, kann jeder etwas Anderes verstehen. Der Feinschliff im Sinne dieser Schleifanleitung gibt einer Schneide diejenige Schneidfähigkeit, ziehende Schnitte leicht durchführen zu können. Drückende Schnitte (das Schälen einer rohen Kartoffel ist z.B ein drückender Schnitt) sind jedoch nur mit spürbarem Krafteinsatz möglich.

Feinstschliff

Beim Feinstschliff in Stufe 4 erhalten Messer ihre feinste Schneide und damit ihre höchste Schärfe. In diesem Arbeitsschritt wird nur noch die Schneide geschliffen, bei mehrfasigen Schliffen nur die letzte Fase direkt an der Schneide.

Gerade Klinge

Gerade Klinge
Abb. Gerade Klinge

Bei der geraden Klingenform verläuft die Schneide in einer geraden Linie von der Messerspitze bis zum Bart. Der Klingenrücken ist dabei gebogen. Ein Messer mit dieser Form der Messerspitze wird auch "Watenspitz" genannt. Diese Klingengeometrie eignet sich sehr gut für das Schneiden auf dem Brett. Der Schnitt kann ohne Wiegebewegungen durchgeführt werden. Häufig ist die gerade Klinge bei Gemüsemessern zu finden.

Gleitmittel

Ein Gleitmittel ist ein Zuschlagstoff im Schleifstein. Man kann sich Gleimittel als kleine Kügelschen vorstellen, die etwas kleiner sind als die Schleifpartikel (z.B. Korunde). Beim Schleifvorgang können die scharkantigen Schleifpartikel nicht so tief in das Metall eindringen, das sie vom Gleitmittel auf abstand gehalten werden. Mit Gleitmittel kann die Abrasivität von Schleifsteinen durch die Verwendung größerer Schleifpartikel erhöht werden, ohne das Schliffbild zu vergröbern.

Grat

Grat
Abb. Grat

2. Beim Schleifen von Klingen bildet sich durch plastische Verformungen (Verdrückungen) des Metalls auf der dem Schleifstein (oder Feile) abgewandten Seite Metallrückstände. Dieser Grat kann zwar dem Messer eine gewisse Schärfe verleihen, die jedoch nur von kurzer Dauer ist. Unterbelastung bricht der dünne Grat aufgrund mangelhafter Stabilität ab oder legt sich bei weniger Harten Metallen um. In beiden Fällen ist die Klinge sofort stumpf. Dieser unerünschte Grat wird daher entfernt – entgratet.

Grobes Korn

Schleifsteine mit grober Körnung im Bereich bis FEPA 300 (JIS 500) tragen viel Material ab und werden eigentlich nur benötigt, um eine Klinge komplett nach einem Klingenausbruch neu aufzubauen oder aus einem geschmiedeten Messerrohling eine Klinge erstmals auszubilden. Die grobe Körnung hinterlässt tiefe Riefen im Klingenstahl, welche im weiteren Schleifprozess mit feineren Körnungen verschwinden werden.

Grundschliff

Der Grundschliff im Sinne diese Schleifanleitung ist die erste Formgebung einer Klinge an einem Klingenrohling oder der Klingenneuaufbau bei Formänderungen, beispielsweise bei einem Ausbruch der Klinge. In dieser ersten Stufe erhält die Klinge die gewünschte Form oder Silhouette und das grob ausgearbeitete Klingenprofil. Da viel Material abzutragen ist, wird ein grober Schleifstein eingesetzt oder sogar eine Metallfeile.

Härte

Die Härte ist ein Maß für den mechanischen Widerstand einer Klinge gegen andere Körper und kennzeichnet auch das Verschleißverhalten.

Härten

Die Härte eines Klinge wird nicht allein durch die Werkstoffwahl gegeben, sondern sie wird auch deutlich durch den Herstellungsprozess beeinflusst. Das Härten ist die Wärmebehandlung eines Klingenstahles durch Erwärmung und plötzlicher Abkühlung mit dem Ziel, die Härte eines (härtbaren) Stahles zu erhöhen.

Hohlmeißelstein

Hohlmeißelstein
Abb. Hohlmeißelstein

2. Ein speziell geformter, abgerundeter Schleifstein mit 2 unterschiedlichen Radien an den langen Seiten. Er dient dem Schleifen der namensgebenden Hohlmeißel (Beitel), kann aber auch gut zum Schleifen gebogener Klingen von Scheren eingesetzt werden.

Hohlschliff

Hohlschliff
Abb. Hohlschliff

2. Der Hohlschliff ist das konkave Pendant zum balligen, konvexen Schliff.

HRC

… ein Maß zur Klassifizierung der Härte einer Klinge

Japanische Messer

In Japan unterscheidet man zwei Typen von japanischen Messern - "wa-botscho" und "yo-botscho". "Wa" bedeutet traditionell und wird mit japanischer Stilrichtung verbunden. "botscho" bedeutet Messer. Deshalb werden traditionell gefertigte japanische Messer als "wa-botscho" bezeichnet. Moderne japanische Messer heißen "yo-botscho" und werden aus einem Monostahl gefertigt und sind vom Klingenaufbau vergleichbar mit westlichen Messern.

Japanischer Schleifstein

Japanischer Schleifstein
Abb. Japanischer Schleifstein

2. Ein japanischer Schleifstein zeichnet sich dadurch aus, dass er über Poren zur Aufnahme von Wasser als Schleifmittel verfügt und das Schleifkorn durch eine weiche Bindung zusammengehalten wird. Das Wasser ist unbedingt für das Schleifen der gehärteten japanischen Klingen erforderlich. Das Wasser gewährleistet eine ausreichende Kühlung an der Messerschneide, so dass die Härte des Messerstahles nicht durch Reibungshitze während des Schleifvorganges verloren geht. Die weiche Bindung der japanischen Schleifsteine bewirkt, dass bei der Benutzung relativ viele unverbrauchte Schleifkörper vom Schleifstein gelöst werden. Mit einem japanischen Schleifstein erzielt man durch den hohen Abtrag am Messer relativ schnell gute Schleifresultate. Dies bewirkt allerdings auch, dass der japanische Schleifstein gegenüber einem europäischen Schleifstein früher verschleißt und folglich öfter abgerichtet werden muss, um eine plane Oberfläche am Schleifstein zu erzeugen. Japanische Wassersteine müssen vor dem Schleifen ca. 5-10 Minuten gewässert werden. Der Schleifschlamm mit dem Schleifabrieb wird während des Schleifens ab und zu abgewaschen und nach dem Schärfen vollständig entfernt.

Karbide

Karbide (oder Carbide) sind Kohlenstoffverbindungen mit anderen Elementen. Beim Stahl bilden die Elemente Eisen und Kohlenstoff das Eisenkarbid (Zementit) eine der sogenannten Hartphasen im Stahlgefüge. Im Messerstahl tragen sie je nach Anzahl, Größe und Verteilung zur Härte des Stahles bei und erhöhen die Schneidfähigkeit im Ziehenden Schnitt. Wegen ihrer enormen Härte werden Karbide auch für Schleifzwecke verwendet. Bei Schleifsteinen werden häufig Verbindungen aus Silizium und Kohlenstoff (Siliziumcarbid) eingesetzt.

Keilschliff

Keilschliff
Abb. Keilschliff

2. Beim Keilschliff besteht die angestrebte Klingengeometrie aus geraden Konturen zwischen Schneide und Messerrücken. Gängig ist der Keilschliff mit nur einer zusätzlichen Fase im Klingenblatt. Seltener werden 2 und mehr Fasen geschliffen. Teilweise wird das Klingenblatt auch ohne zusätzliche Fase gefertigt. Hier wird die Klinge geradlinig von der Schneide bis zum Messerrücken geschliffen.

Keramik

Keramik ist natürlich kein Messerstahl im engeren Sinn. Die Härte des Material macht Keramik aber auch für Schneidwerkzeuge nutzbar. Der Vorteil der sogenannten Schneidkeramik gegenüber Messerstahl liegt in der hohen Schneidhaltigkeit zumindest im Zugschnitt (ein vorsichtiger Umgang mit dem Messer vorausgesetzt) in Verbindung mit geringeren Ansprüchen an die Schärfe.

Keramik-Schleifstab

Keramik-Schleifstab
Abb. Keramik-Schleifstab

2. Ein Schleifstab aus Keramik mit bestimmten "Korngrößen", oder besser ausgedrückt "Rauhigkeiten. Anders als bei Wetzstählen, welche auch zum Aufrichten einer umgebogenen Schneide verwendet werden, beruht die Schärfwirkung allein auf der Abrasivität der verwendeten Keramik. Die Wirkungsweise ist der von Schleifsteinen vergleichbar, nur das die Schneide eines Messers punktuell am Schleifstab aufliegt - beim Schleifstein liegt die Schneide flächig auf dem Schleifkörper.

Kesselscher Walkschliff

Der von Heinrich Kessel, einem ehemaligen Schleifer der Messermanufaktur Robert Herder, entwickelte Walkschliff ist keine eigenes Schliffbild, sondern eine Methode zur Erzeugung einer balligen Klinge, bei einer im Solinger Dünnschliff gefertigten Klinge. Der Ballige Schliff ist beim Kesselschen Walkschliff hierbei sehr hoch angesetzt.

Klinge

Grundsätzlich besteht ein Handmesser aus einer Klinge und dem Griff. Die Klinge besteht aus dem sichtbaren, schneidenden Klingenblatt und dem nicht sichbaren, im Griff liegenden Erl, auch Angel genannt.

Klingengeometrie

Unter der Klingengeometrie ist die seitliche Silhouette eines Klingenblattes zu verstehen. Es gibt natürlich eine Vielzahl unterschiedlicher Klingengeometrien (oder Klingenformen), deren Beschreibung nicht vollständig möglich und auch nicht nötig ist. Im Grunde genommen und für das Schleifen von Klingen von Bedeutung sind nur drei Grundformen, welche auch in Kombinationen (Mischformen) zu finden sind. Die gerade Klingenform besteht aus einer geradlinigen Schneide und ist besonders gut geeignet für das Schneiden auf dem Schneidbrett. Die gängigste und universellste Klingenform besteht aus einer konvexen, nach außen gewölbten Schneide, häufig in Kombination mit einem annähernd geraden Teilstück. Bei der konkaven Klingenform ist die Schneide nach innen, zum Messerrücken hin eingeschliffen.

Klingenprofil

Mit dem Klingenprofil wird die frontale Silhouette (Querschnitt) eines Klingenblattes beschrieben, der Schliff. Vom Grundsatz her ist zwischen den einseitigen Schliff und dem beidseitigen Schliff zu unterscheiden. Beim einseitigen Schliff erfolgt die Materialabnahme beim Schleifen nur von einer Seite. Die gegenüberliegende Seite wird nur eben gehalten und der Grat entfernt. Dies führt zu einem unsymmetrischen Klingenprofil. Beim beidseitigen Schliff erfolgt die Materialabnahme beim Schleifprozess gleichmäßig von beiden Seiten des Klingenblattes her. Es ergeben sich symmetrische Klingenprofile. Das Klingenprofil selbst kann geradlinig mit oder ohne Fasen durch den Keilschliff (V-Schliff) ausgebildet werden. Der Hohlschliff gibt der Klinge oder Schneide eine konkave Form, während der ballige Schliff eine konvexe Klinge oder Schneide ergibt.

Kohlenstoffstahl

Kohlenstoffstahl - oder auch Carbonstahl genannt - ist ein Klingenstahl, der sich neben seinem Hauptbestandteil Eisen durch seinen hohen Kohlenstoff-Anteil bis zu 2 % auszeichnet. Kohlenstoffstahl ist gut schmiedbar, hoch härtbar aber hat eine geringere Rostbeständigkeit. Die höher Härte ermöglicht die Anfertigung sehr dünner und dennoch schneidhaltiger Schneiden.

Kombischleifstein

Kombischleifstein
Abb. Kombischleifstein

2. Ein Kombistein ist eine Schleifstein, meist ein Bankstein, mit 2 oder auch mehr unterschiedlichen Körnungen.

Konkave Klinge

siehe Recurveklinge

Konvexe Klinge

Konvexe Klinge
Abb. Konvexe Klinge

Bei der konvexen Klingenform verläuft die Schneide in einer gebogenen, nach außen gewölbten Linie von der Messerspitze bis zum Bart. Der Klingenrücken ist dabei gerade oder auch konvex gebogen. Ein Messer mit dieser Form der Messerspitze wird auch "Mittelspitz" genannt. Der Schnitt wird mit Wiegebewegungen durchgeführt.

Korund

Der Korund ist ein Mineral aus der Klasse der Oxide und Hydroxide und ist mit seiner Mohshärte von 9 nach dem Diamant das zweithärteste Mineral. Es gibt zahlreiche Vorkommen und Fundorte dieses Minerals, er wird aber auch synthetisch hergestellt. Wegen seiner Härte wird er auch als Schleifmittel genutzt. Unterschiedlich fein gemahlen wird er für die Herstellung von Schleifsteinen und Schleifpapier unterschiedlicher Korngrößen verwendet.

Kullenmesser

Kullenmesser
Abb. Kullenmesser

2. Eine Klinge mit eingeschliffenen Vertiefungen im Klingenblatt. Diese Vertiefungen führen dazu, das beim Schneiden die Kontaktfläche zwischen Klinge und Schneidgut verkleinert wird, sodass sich das Schneidgut durch geringere Reibkräfte leichter Schneiden lässt und das Schneidgut sich leichter vom Klingenblatt lösen lässt durch geringere Adhösionskräfte. Die gleiche Wirkung erzeugen auch Löcher im Klingenblatt. Der Kullenschliff ist häufig bei Käsemessern zu finden.

Kullenschliff

Kullenschliff
Abb. Kullenschliff

2. Das Einschleifen von Vertiefungen in das Klingenblatt.

Lederriemen

siehe Streichriemen

Mehrlagenstahl

Mehrlagenstahl
Abb. Mehrlagenstahl

2. Klingen aus Mehrlagenstahl bestehen aus mindestens 2 aneinander geschmiedete Stählen unterschiedlicher Beschaffenheit.

Messer

Ein Messer ist ein Schneidwerkzeug zum spanfreien Zerteilen von Gegenständen und Materialien.

Messerformen

siehe Klingenformen

Messerrücken

siehe Klingenrücken

Messerschärfer

Manuelle Schärfgeräte zum Schärfen von Messern und ggf. Scheren. Es gibt sie in vielfältigen Formen mit den unterschiedlichsten Schärfkonzepten. Oft sind die Messerschärfer mit Schleifplättchen aus Metall oder Keramik ausgestattet oder mit Schleifstäben aus Metall, Keramik oder auch Diamant. Im einfachsten Fall sind Hartmetallplättchen verbaut, an denen das Messer geschabt wird. Allen Messerschärfern gemeinsam ist das nur punktuelle Schärfen.

Messerstahl

Messerstahl ist ein Oberbegriff für verschiedene Stahlsorten, deren spezifische Zusammensetzungen für die Anfertigung von Messern geeignet sind und diesen die für die jeweilige Schneidaufgabe günstigsten Eigenschaften verschaffen. Zu diesen Eigenschaften und Merkmalen gehören beispielsweise der Grad der Korrosionsbeständigkeit, die Härte, die Stoss- und Bruchfestigkeit, die Anzahl und die Größe der Karbide und deren Verteilung im Gefüge des Stahls, die Biegefestigkeit, die Zähigkeit usw. und nicht zuletzt auch die Schärfbarkeit.

Mittelfeines Korn

Ist ein Klinge im Gebrauch sehr stumpf geworden, wird für ein effektives Schleifen der Schneide ein mittelfeiner Schleifstein benötigt. Im Sinne dieser Schleifanleitung wird durch die Nutzung eines Schleifsteines im Korngrößenbereich FEPA 300-500 (JIS 500-1000) aus einer sehr stumpfen Klinge eine stumpfe Klinge. Beim Klingenaufbau wird nicht nur die Schneide, sondern das gesamte Klingenblatt nach dem Grobschliff bearbeitet. Hierbei wird ein Schleifstein mit mittelfeiner Körnung einfach als nächst feinere Bearbeitungstufe angewendet.

Monostahl

Monostahl ist der meist verwendete Messerstahl. Dieser besteht durchgehend aus nur einer einzigen (mono) Stahllegierung aus möglichst homogener Struktur und für die jeweilige Schneidaufgabe optimale Zusammensetzung.

Multiformstein

Multiformstein
Abb. Multiformstein

2. Ein poligonal geformter und einseitig abgerundeter Schleifstein mit sich verjüngenden Radien an den langen Seiten. Als Alternative zum Hohlmeißelstein dient er dem Schleifen gebogener Klingen von Hohlmeißeln, Scheren oder von Messern.

Nagelprobe

Nagelprobe
Abb. Nagelprobe

2. Die Nagelprobe ist eine einfache Methode, die Qualität einer Schneide zu überprüfen. Dabei wird die Schneide eines Messers an einen zylindrischen Gegenstand - z.B. Metallröhrchen oder eben an den namengebenden Fingernagel – gedrückt, wobei sich die Schneide mehr oder weniger wölbt. Der Anpressdruck und der Grad der Wölbung lassen dem erfahrenen Messermacher Rückschlüsse auf die Dicke der Schneide sowie der Elastizität und damit der Verarbeitung des Messerstahles ziehen. Beispielsweise ist bei Rissbildungen das Material zu hoch gehärtet.

Nagelschere

Kleine Schere mit gebogenen Klingenblätter, mit der abgerundete Schneidkanten abgeschert werden können.

Naturschleifstein

Naturschleifsteine sind aus Steinbrüchen gewonnene und in Form geschnittene Gesteine. Sie bestehen meist aus Sedimentgestein, in denen harte natürliche Schleifpartikel, z.B. Korunde, Quarze, Oxide oder Granate eingelagert sind. Bekannte Naturschleifsteine sind der Belgische Brocken aus den Ardennen, der Arkansas aus den USA, der Roszutec aus der Slowakei, der Thüringer aus Deutschland und nicht zuletzt der legendäre Ohira Awaseto aus Japan.

Naturstein

siehe Naturschleifstein

Nicht rostfreier Stahl

siehe Kohlenstoffstahl

Ölschleifstein

Ölschleifstein
Abb. Ölschleifstein

2. Ölschleifsteine oder kurz Ölsteine sind Schleifsteine, welche mit dünnflüssigem Öl anstatt mit Wasser als Schleifmittel benutzt werden und damit die besten Schleifresultate erzielen. Bekannte Vertreter der natürlichen Öl-Schleifsteine sind der graue und schwarze Arkansas. Zwar können Ölsteine auch mit Wasser benutzt werden, jedoch erhöht das Öl die Abrasivität der im Regelfall hart gebundenen Ölsteine und beim Schleifen ergibt Schleiföl ein feineres Schliffbild. Noch ein Hinweis: Schleifsteine, die einmal mit Schleiföl verwendet wurden, können nicht mehr als Wasserschleifstein genutzt werden, da der Schleifstein kein Wasser mehr annimmt und das Öl mit vetretbarem Aufwand nicht mehr ausgespült werden kann.

Ölstein

siehe Ölschleifstein

Pließten

Ein Solinger Fachbegriff für das Schleifen von Messern. Mit dem Begriff wird zum Ausdruck gebracht, dass es sich um das Schleifen feiner Schneidwerkzeuge handelt.

Polieren

Eine Klingenpolitur ist das Schleifen einer Klinge mit feinsten Schleifkörpern mittels einer Polierpaste oder einem Polierstein. Durch das Polieren erhält die Klinge eine sehr glatte Oberfläche, welche zum einen aus optischen Gründen einen Glanz erzeugt, und auch leichter zu reinigen ist. Zum anderen wird durch die glatte Oberfläche die Korrosionsbeständigkeit der Klinge durch Minimierung der Klingenoberfläche erhöht, was insbesondere bei Messern aus Kohlenstoffstahl deutlich zum Tragen kommt. Poliert wird entweder mit einer Polierpaste, die auf einen Streichriemen aus Leder oder auf ein Stück Leder, welches auf ein Holzbrettchen geklebt ist, aufgebracht wird. Poliert werden kann aber auch mit sehr feinen Schleifsteinen; eine Methode, die in Asien verbreitet ist.

Polierpaste

Polierpaste
Abb. Polierpaste

2. Eine zähe Creme, aus Schleifkörpern und Bindemitteln zusammengemischt.

Polierschliff

siehe Polieren

Polierstein

Ein Polierstein ist ein Schleifstein mit extrem feinem Korn ab etwa FEPA 2000 bzw. JIS ab 8000. Je feiner das Korn ist, desto glatter wird die Oberfläche geschliffen und damit glänzender schimmern. Es gibt Poliersteine als Banksteine, bei denen die Klinge über den fixierten Schleifstein geführt wird und als sogenannte "Fingersteine", bei denen der Polierstein über die fixierte Klinge geführt wird.

Pulvermetallurgischer Stahl

Bei pulvermetallurgischen Stählen werden Eisen und die Legierungsbestandteile nicht in der Schmelze hergestellt, sondern die pulverisierten Rohstoffe werden unter hohem Druck miteinander verpresst. Mit diesem Verfahren ist es möglich, hochlegierte rostfreie Stähle mit einer feinen Gefügestruktur und hoher Härte herzustellen. Ziel bei der Messerherstellung ist die Ausbildung einer feinen und scharfen Schneide, wie es beispielsweise bei Kohlenstoffstählen leicht möglich ist, die gleichzeitig über die Rostbeständigkeit hochlegierter Stähle verfügen. Ein Vorhaben, welches aber nicht immer gelingt.

Rasierklinge

Klinge eines Messers oder eines Apparates, welche für die Entfernung von Körperhaaren optimiert sind. Ein und mehr Rasierklingen sind in den auswechselbaren Scherköpfen moderner Nassrasieren zufinden. Ebenfalls gebräuchlich sind dünne rechteckige Stahlblättchen mit zwei Schneiden an den langen Seiten des Klingenblattes, welches in einem Rasierapparat eingespannt wird.

Rasiermesser

Ein speziell für die Entfernung von Körperhaaren konstruiertes Messer. Das Rasiermesser ist für den Druckschnitt bestimmt. Für eine gründliche und schmerzfreie Rasur ist ein äußerst scharfes Messer erforderlich. Der Anspruch der Schärfe führt neben der Auswahl eines optimalen Messerstahl mit der gebotenen Bearbeitung auch zu einem besonderen Schliff. Trotz der guten Schneidhaltigkeit durch die Werkstoffwahl müssen Rasiermesser dennoch relativ häufig geschärft werden. Eine leichte Schärfbarkeit des Rasiermessers wird erreicht durch einen besonderen Schliff – dem Hohlschliff. Dieser Hohlschliff verringert zunächst das Gewicht des Rasiermesser, was ein komfortables Handling begünstigt. Dieser Hohlschliff sorgt aber auch beim Schleifen mit dem Schleifstein für nur 2 oder 3 Auflagepunkte, wenn die Klinge flach auf dem Schleifstein geführt wird. Geschliffen wird nur an den Auflagepunkten – ein Auflagepunkt ist die Schneide – mit dem richtigen Schleifwinkel, welcher durch den zweiten Auflagepunkt, dem Klingenrücken, automatisch immer gegeben ist.

Recurveklinge

Recurveklinge
Abb. Recurveklinge

Bei einer Recurveklinge verläuft die Schneide einer konkaven, zum Messerrücken hin gewölbten Form. Manche Messerhersteller bezeichnen diesen Messertyp als "Vogelschnabel". Diese Klingenform eignet sich sehr gut zum Schälen von Obst und knollenförmigen Gemüse. Aber auch im Gartenbau werden Rekurveklingen als Kopuliermesser eingesetzt. Rekurveklingen erfordern eine besondere Schleiftechnik.

Reiden

Die Montage der Griffe an den Erl der Klinge.

Rockwellhärte

Die Rockwellhärte ist ein Maß für den mechanischen Widerstand einer Klinge gegen andere Körper und kennzeichnet auch das Verschleißverhalten im Gebrauch. Die Rockwellhärte einer Klinge ergibt sich aus der Eindringtiefe eines Prüfkörpers bei Anliegen einer fest definierten Kraft. Das Verfahren ist in der Norm DIN EN ISO 6508-1 festgelegt. Bei Schneidwerkzeugen wird meist die Skala C verwendet (Einheit HRC). In diesem Verfahren wird ein Diamant als Prüfkörper angewendet.

Rostfreier Stahl

Rostfreier Stahl (oder auch nichtrostender Stahl genannt) ist die Bezeichnung für korrosionsbeständige Stähle. Nichtrostende Stähle verdanken Ihre Korrosionsbeständigkeit einem sehr hohen Chromanteil.

Rostradierer

Rostradierer
Abb. Rostradierer

2. Ein Rostradierer besteht aus einer elastischen, gummiartigen Masse, in der Schleifpartikel enthalten sind. Mit diesem Rostradierer werden Flugrost oder kleinere Rostflecken und Verfärbungen an Messerklingen aus Kohlenstoffstahl entfernt.

Rozsutec

Ein sehr feiner Naturschleifstein aus dem Matra-Gebirge in der Slowakei.

Rücken

Siehe:Klingenrücken

Säge

Ein Werkzeug zum spanabhebenden Zerteilen harter Werkstoffe wie beispiesweise Holz, Metalle und Kunststoff.

Sägemesser

Ein Messer mit einseitig geschliffener Schneide und einer zusätzlichen feinen Zahnung (Säge) oder einer mehr oder weniger groben Welle (Wellenschliff). Es wird eingesetzt zum Zerschneiden von weichem Schneidgut mit harter Schale wie Brot und Tomaten. Die Schneidwirkung von Sägemessern beruht allein auf den ziehenden Schnitt. Sägemesser erfordern eine besondere Schleiftechnik.

Sägeschliff

Sägeschliff
Abb. Sägeschliff

2. Der Schliff einer Zahnung (Säge) an der Schneide.

Schabender Schnitt

Schabender Schnitt
Abb. Schabender Schnitt

2. Beim schabenden Schnitt wird die Schneide senkrecht zur Schneidenkante am Schneidgut geführt. Die Schneidwirkung beruht hierbei auf einem Abscheren des Schneidgutes.

Schälmesser

Schälmesser
Abb. Schälmesser

2. Ein zum Schälen von Obst und Knollengemüse konstruirtes Messer mit einer konkaven Recurveklinge.

Scharf

Die Schärfe nach dem Feinschliff einer stumpfen Klinge. Die Haut einer harten Tomate läßt sich mit einer scharfen Klinge mit wenig Krafteinsatz gut durchtrennen und die ganze Tomate sauber in dünne Scheiben schneiden. Der saubere Schnitt einer weichen Tomate in dünne Scheiben ist jedoch noch nicht möglich.

Schärfe

siehe Schneidfähigkeit

Schärfe b

Schärfe b
Abb. Schärfe b

2. Die Schärfe b ist eine geometrische Größe einer Schneide. Sie gibt die Breite der Schneide an der Schneidkante an.

Schärfen

Das Schleifen der Klinge eines Schneidwerkzeuges mit dem Ziel einer möglichst schneidfähigen und schneidhaltigen Schneide.

Schärfsystem

siehe Schleifsystem

Scharte

Die Lücke in einer Schneide in Folge eines Schneidenausbruches aufgrund unsachgemäßem Gebrauch eines Messers, eines Materialfehlers im Messerstahl oder Überlastung des Schneidwerkzeuges. Beim ziehenden Schnitt hakt ein Messer an diesen Scharten im Schneidgut und verschleißt sehr schnell an Kanten zur noch existierenden Schneide. Eine Scharte sollte daher beseitigt werden.

Schartigkeit

Die Schartigkeit ist ein Maß für die Dynamik oder Gradation einer zerklüfteten Schneide. Ein extremes Beispiel für eine Werkzeug mit einer schartigen Schneide ist die Säge.

Schere

Eine Schere ist ein Schneidwerkzeug mit zwei gegeneinander beweglichen Klingen. Die bekannteste Schere ist die Bypass-Schere mit zwei gegenläufigen, einseitig geschliffenen Klingenblättern, die aneinander vorbeilaufen. Das Schneiden beruht hierbei auf einem Zerreißen des Schneidgutes aufgrund seitlicher Scherkräfte. Als zweiter Scherentyp ist die Ambossschere zu nennen. Hierbei ist ein Klingenblatt als beitseitig geschliffene Klinge ausgebildet, das gegenäufige Klingenblatt ist eine glatte Fläche - der Amboss. Hierbei beruht das Schneiden auf den drückenden Schnitt wie beim Schneiden einen Schneidgutes auf dem Brett. Teilweise sind Ambossscheren auch so konstruiert. dass neben dem drückenden Schnitt auch den ziehenden Schnitt ausführt, was die Schneidleistung dieses ohnehin kräftigen Scherentyps nochmals erhöht.

Schleifdruck

Der Anpressdruck, mit der eine Schneide am Schleifstein geführt wird. Je höher der Schleifdruck gewäht wurde, desto mehr Material wird von der Klinge abgenommen. Allerdings wird auch das Schliffbild grober, da Schleifpartikel tiefer in die Klinge eindringen. Zudem wird mit höherem Schleifdruck die Temperatur der Schneide erhöht. Im Trockenschliff ohne kühlende Schleifmittel kann durch zu hohen Schleifdruck die Anlasstemperatur von Stahl an der Schneide erreicht werden, die sich negativ auf die Härte auswirken kann; die Schneide wird weich.

Schleifen

Das Schleifen ist der Materialabtrag an Werkstoffen mittels harter künstlich hergestellter oder natürlicher Schleifkörper.

Schleiffeile

Schleiffeilen sind Schleifsteine, die feilenähnlich geformt sind. Es gibt Schleiffeilen standarmäßig als Rund-, Halbrund-, Dreikant- und Vierkantfeilen in verschiedenen Größen, Querschnitten, Körnungen und Bindungen. Schleiffeilen werden vorwiegend im Formenbau verwendet, die runden und halbrunden Bauformen eigen sich auch gut zum Nachschärfen von Messern mit Wellenschliff.

Schleifhilfe

Eine Schleifhilfe dient dem ungeübten Messerschleifer zur Einhaltung des richtigen Schleifwinkels beim manuellen Schleifen mit Schleifsteinen. Meist werden Schleifhilfen am Messerrücken befestigt, womit eine Klinge an zwei Auflagepunkten auf dem Schleifstein aufliegt. Einer der Auflagepunkte ist die Schneide, der andere Auflagepunkt ist die Schleifhilfe, womit das Messer in vorgegebenen Schleifwinkel aufliegt.

Schleifkörper

Schleifkörper oder Schleifpartikel sind harte, zum Teil scharfkantige Partikel. Hierzu gehören beispielsweise Karbide, Oxyde, Diamant, Granate, Sinterrubine oder diverse Mineralien.

Schleifmaschine

Unter Schleifmaschine oder Schleifbock ist hier die Scheiben-Schleifmaschine zu verstehen. Schleifmaschinen bestehen aus meist zwei rotierenden Schleifscheiben unterschiedlicher Körnung und werden üblicherweise elektromotorisch angetrieben. In der einfachen Ausführung handelt sich es um Trocken-Schleifmaschinen. Daneben sind aber auch Nass-Schleifmaschinen erhältlich. Trocken-Schleifmaschinen können für das Schärfen von Messern eigentlich nicht empfohlen werden. Die Umdrehungsgeschwindigkeiten sind im Regelfall viel zu hoch, sodass selbst bei größter Vorsicht mit enormem Materialverlust zu rechnen ist. Zudem droht die Gefahr der Überhitzung der Schneide (Temperturen oberhalb der Anlasstemperatur), wodurch die Härte der Schneide verlorengeht. Für das Schärfen von Messern und Schneidwerkzeugen kommen daher nur langsamlaufende Nass-Schleifmaschinen in Frage, beispielsweise von den Firmen Tormek oder Scheppach.

Schleifmaterial

Schleifmaterialien sind beispielsweise Schleifsteine, Schleifpapiere, Schleifpasten oder Polierpasten.

Schleifmittel

Für den Nassschliff wird eine Flüssigkeit benötigt, die beim Schleifen zum einen zur Erzeugung einer Schleifpaste aus dem Abrieb des Schleifsteines (Schleifpartikel, Bindemittel und ggf. Gleitmittel) dient und zum anderen ein Zusetzen des Schleifsteines mit dem Abrieb vom Schleifstein und Metall verhindert. Durch das Zusetzen mit Abrieb verliert ein Schleifstein seine Abrasivität. Als Schleifmittel wird je nach Schleifsteintyp Wasser oder dünnflüssiges Schleiföl verwendet.

Schleiföl

Schleiföl
Abb. Schleiföl

2. Bestimmte Schleifsteine – Ölschleifsteine - sind von der Zusammensetzung her optimal für das Schleifmittel Öl konzipiert oder von Natur aus so beschaffen, dass sie bei Anwendung von Öl die besten Schleifergebnisse liefern. Zu den natürlichen Ölschleifsteinen zählt beispielsweise der graue und schwarze Arkansas. Alternativ zum dünnflüssigen Schleiföl kann auch Petroleum verwendet werden, wenn der Geruch nicht stört.

Schleifpapier

Ein Kraftpapier, auf das Schleifpartikel aufgebracht wurden. Es wird beim Schleifen von Messern, Scheren und Schneidwerkzeugen nur behelfsmäßig verwendet.

Schleifpaste

Schleifpaste
Abb. Schleifpaste

2. Eine Paste, in der Schleifpartikel enthalten sind. Schleifpasten werden zum Abzug feiner Schneiden verwendet. Diese wird auf dem Leder oder einem Tuch aufgetragen, welche auf einer geraden Unterlage, meist ein Holzbrettchen, aufgeklebt ist. Eine Schleifpaste mit sehr kleinen Schleifpartikeln wird Schleifpolitur genannt.

Schleifpolitur

Schleifpolitur
Abb. Schleifpolitur

2. Eine feine Schleifpaste zum Polieren von Klingenblättern (und natürlich auch anderen Metalloberflächen). Es wird auf einem weichen Leder oder einem Tuch aufgetragen. Eine Politur verleiht metallischen Oberflächen neuen Glanz und erhöht die Korrosionbeständigkeit nicht rostfreier Kohlenstoffstähle.

Schleifstein

Ein Schleifstein ist ein natürlicher oder synthetisch hergestellter Stein, der aufgrund seiner Beschaffenheit und Materialzusammensetzung für Schleifaufgaben geeignet ist. Hauptformen bilden die quaderförmigen Banksteine, welche für das Schleifen in Handarbeit genutzt werden, sowie die runden Schleifscheiben, die für das maschinelle Schleifen verwendet werden. Bei Schleifsteinen in der Anwendung hauptsächlich zu unterscheiden sind westliche Wasser- und Ölschleifsteine, japanische Wassersteine, Schleifkeramiken und Diamantschleifsteine.

Schleifsystem

Schleifsystem
Abb. Schleifsystem

2. Ein Schleifsystem besteht im Regelfall aus 3-5 Schleifsteinen unterschiedlicher Körnung, einer Winkelhalterung mit Klemmvorrichtung zur Befestigung am Klingenblatt und einer Führungsschiene oder einem Führungsstab. Im Falle des abgebildeten Schleifsets der Firma Lansky liegt noch Schleiföl bei. Die Schleifsteine werden an die Führungsschiene montiert, und dann durch Winkellehre an der Schneide entlanggeführt. Der Vorteil dieser Schleifsysteme liegt in der einfachen Einhaltung des Schleifwinkels, die dem ungeübten Anfänger beim freihändigen Schleifen mittels normalen Schleifsteinen (Banksteinen) schwer fällt. Allerdings erfordert diese Schleifsystem einigen Montageaufwand. Je größer das Messer ist, desto öfter muss die Klemmvorrichtung verschoben werden, um den Schleifwinkel über die ganze Schneidenlänge einhalten zu können. Eine fummelige und zeitraubende Angelegenheit. Zudem sind keine sehr feinen Schleifsteine verfügbar, mit denen die Schärfresultate beispielsweise eines belgischen Brockens erreicht werden können.

Schleifwinkel

Schleifwinkel
Abb. Schleifwinkel

Der Schleifwinkel kennzeichnet die Stellung des Klingenblattes zum Schleifstein bei aufliegender Schneide. Bei beidseitig geschliffenen Messer im Keilschliff entspricht der Schleifwinkel dem halben Schneidenwinkel.

Schleifwinkelhilfe

siehe Schleifhilfe

Schliff

Der Schliff ist die Formgebung der Klinge und der Schneide im Profil. Grundsätzlich zu unterscheiden sind der gerade Schliff (V-Schliff oder Keilschliff). der konkave Schliff (Hohlschliff) sowie der konvexe Schliff (Balliger Schliff) und deren Kombinationen.

Schneiddruck

Unter dem Schneiddruck versteht man den äußeren Druck der Schneide auf das Schneidgut. Je höher die Kraft, die auf das Messer einwirkt, desto höher ist der Schneiddruck auf das Schneidgut, womit die Schneidfähigkeit erhöht wird.

Schneide

Die Schneide, im Messerjargon auch Wate genannt, ist die scharfe Kante eines Klingenblattes.

Schneidendicke

Schneidendicke
Abb. Schneidendicke

2. Die Breite der Schneide an ihrer stärksten Stelle. Die Schneidendicke ist abhängig von der Klingenstärke und dem gewählten Schleifwinkel.

Schneidengeometrie

Die geometrische Beschreibung der Schneide einer Klinge. Während die Klingengeometrie das Querschnittsprofil einer Klinge beschreibt, befasst sich die Schneidengeometrie nur mit mit dem schneidenenden Teil einer Klinge. Hauptmerkmale der Schneidengeometrie sind der Schneidenwinkel, die Schneidendicke, Schärfe und die theoretische Schärfe.

Schneidenwinkel

Schneidenwinkel
Abb. Schneidenwinkel

2. Der Schneidenwinkel ist der vom Klingenquerschnitt aus betrachtete Winkel zwischen den beiden Seitenflächen einer Schneide.

Schneidfähigkeit

Mit der Schneidfähigkeit ist das Vermögen einen Schneide definiert, ein Schneidgut durch einen Schnitt zu zerteilen.

Schneidhaltigkeit

Die Schneidhaltigkeit ist ein Maß dafür, wie Widerstandsfähig eine Schneide gegen Abnutzung ist, d.h wie lange eine scharfe Schneide im Gebrauch scharf bleibt.

Schneidleistung

Die Schneidleistung ist das Verhältnis von Schneidfähigkeit und Schneidhaltigkeit.

Schnittführung

Schnittführung
Abb. Schnittführung

2. Der Schnitt (oder das Schneiden) ist das Zerteilen eines Schneidgutes mit einer Schneide. Grundsätzlich sind von ihrer Schneidwirkung her der drückende Schnitt, der ziehende Schnitt und der schabenden Schnitt zu unterscheiden.

Schnitthaltigkeit

siehe Schneidhaltigkeit

Sehr feines Korn

Ein Schleifstein mit sehr feiner Körnung im Bereich FEPA ab 1000 (JIS ab 3000) dient dem Feinst- bzw. Polierschliff von bereits scharfen Schneiden. Vorraussetzung für den Feinstschliff ist eine Klinge aus hartem Stahl, etwa ab HRC 56-58. Zwar können auch weichere Stähle durchaus sehr fein und damit sehr scharf geschliffen werden, jedoch ist die Stabilität weicher Stähle gering. Dadurch wird die Schneide von weichen Stählen schnell verschleißen und ein Nachschärfen sehr früh erforderlich (Geringe Schneidhaltigkeit).
Nach dem Feinstschliff hat die Schneide so gut wie keine Zahnung und sowohl im Zugschnitt als auch im Druckschnitt liegt eine sehr gute Schneidfähigkeit vor, bei gleichzeitiger guter Schneidhaltigkeit. Der Feinstschliff hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf die Schneideigenschaften. Mit dem Polierschliff wird auch der Reibungswiderstand einer Klinge minimiert, womit der erforderliche Kraftaufwand beim Schneiden insbesondere von hartem Schneidgut minimiert wird. Ein weiterer Vorteil des Polierschliffes liegt in der Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit einer Klinge, insbesondere bei nicht rostfreien Kohlenstoffstählen. Durch den Feinsstschliff wird die Oberfläche des Klingenstahles verkleinert, wodurch die Angriffsfläche gegenüber korrosionsfördernden Verbindungen (Wasser oder Säuren) minimiert wird.

Sehr scharf

Die bestmögliche Schärfe nach dem Feinstschliff einer bereits scharfen Klinge. Die Haut einer weichen Tomate läßt sich mit einer sehr scharfen Klinge mit mühelos durchtrennen und die ganze Tomate sauber in dünne Scheiben schneiden. Nach dem Feinstschliff sollten die bereits vorgestellten Methoden (Haartest, Gummiring-Test, Tomaten-Fall-Test etc) erfolgreich durchgeführt werden.

Sehr stumpf

Die gänzlich fehlende Schärfe nach stärkstem Verschleiß einer Schneide oder auch der Zustand nach dem Grundschliff eines Klinge nach einer Klingenreparatur oder eines Klingenneuaufbaues. Mit einem sehr stumpfen Messer kann man keine Tomaten schneiden.

Sensenwetzstein

Sensenwetzstein
Abb. Sensenwetzstein

2. Ein Schleifstein mit einer besonderen, oval Bauforform, welche für die besondere Schleiftechnik beim Schärfen von Sensen und Sicheln konzipiert sind.

Solinger Dünnschliff

Solinger Dünnschliff
Abb. Solinger Dünnschliff

2. Der Solinger Dünnschliff ist ein V-Schliff (Keilschliff), bei großen Messern auch der ballige Schliff, mit relativ kleinen und hoch zum Klingenrücken angesetzten Schneidwinkeln. Gelegentlich wird der Schleifwinkel bei kleinen Messern sogar am Klingenrücken begonnen.

Spitzfeile

Ein runder Schleifstein, der sich nach einer Seite hin konisch bzw. kegelförmig verjüngt. Mit einer Spitzfeile ist es möglich, Klingen mit Hohlschliff oder Wellenschliff nachzuschleifen, ohne über einen runden Schleifstab mit einem exaktem, zum Schliff passenden Durchmesser zu Verfügung. Je nach Position der Schneide auf der Spitzfeile schmiegen sich immer zwei Auflagepunkte der Spitzfeile an die Wandung des Hohlschliffes an und werde sol gleichmäßig geschliffen.

Streichriemen

Streichriemen
Abb. Streichriemen

2. Ein Streichriemen ist Streifen aus Leder, der unbeschichtet die Funktion hat, umgelegte Schneiden von Rasiermessern wieder aufzurichten. Diese unpräparierten Streichriemen haben keine Schleifwirkung. Auch findet man Streichriemen, die auf einer Seite mit einer Schleifpaste präpariert sind, und somit ein feines Schleifen ermöglichen. Streichriemen werden an der Wand eingehakt und bei Verwendung mit der Hand gespannt. Es gibt aber auch Streichriemen mit Handgriffen, die auf eine Holzleiste geklebt sind oder in einer speziellen Vorrichtung eingespannt sind. Hierfür wird auch die Bezeichnung Stoßriemen verwendet.

Stumpf

Die Schärfe nach dem Vorschliff einer sehr stumpfen Klinge. Mit einem stumpfen Messer kann man eine Tomate nur mühsam schneiden. Die Haut der Tomate läßt sich mit einer stumpfen Klinge zwar mit Krafteinsatz schneiden, aber das Ergebnis ist sehr unappetitlich, da die Tomate mehr zermatscht als sauber zerlegt wird.

Synthetischer Schleifstein

Ein synthetisch hergestellter Schleifstein besteht aus künstlich hergstelleten pulverförmigen Schleifpartikeln, die mit einem Bindemittel zu einem festen Block vergossen oder gebrannt werden.

Theoretische Schärfe

Die theoretische Schärfe ist diejenige Schärfe, die sich bei der Schneidenerzeugung bei einem idealen Werkstoff unter idealen Schleifbedingung ergibt. Sie wird bestimmt durch den Schnittpunkt der beiden Seitenflächen einer Schneide und hat die Dicke 0 (Null). Einen solchen Werkstoff und solche Schleifvorrichtungen gibt es nicht, mit denen eine derart spitze Schneide erzeugt werden könnte.

V-Schärfer

V-Schärfer
Abb. V-Schärfer

2. V-Schärfer bestehen aus meist 2 Keramikstäben, die in einem vom Hersteller vorgegebenen Winkel auf einer Grundplatte montiert sind. Im Grunde genommen sind V-Schärfer fixierte Schleifstäbe. Der Winkel beträgt meist 15 Grad und entspricht somit dem üblichen Schleifwinkel für Messer aus Chrom-Molybdän-Stahl. Das Messer wird genau senkrecht an den Schleifstäben entlang geführt. Somit kann der 15-Grad-Winkel relativ einfach eingehalten werden. Wie bei allen Schärfsystemen, welche nur punktuell wirken, werden Messer mit der Zeit konkav ausgeschliffen. Anwender, die abweichende Schleifwinkel wünschen, ist der V-Schärfer keine Hilfe mehr. Auch sind keine sehr feinen Schleifstäbe erhältlich, sodass sehr scharfe Schleifergebnisse nicht zu erwarten sind.

V-Schliff

siehe Keilschliff

Vorschliff

In der zweiten Stufe, dem Vorschliff, wird mit einem mittelfeinen Schleifstein das Klingenprofil feiner ausgearbeitet. Gegegebenfalls werden auch die gröbsten Schleifspuren der Bearbeitung aus Stufe 1 beseitigt. Das Arbeiten mit einem mittelfeinen Schleifstein wird auch erforderlich, wenn ein vorhandenes Messer sehr stumpf geworden ist oder der Schneidenwinkel geändert werden soll und daher relativ viel Material an der Klinge abzutragen ist. Der Vorschliff leistet noch keinen Betrag für die Schärfe. Da noch immer relativ viel Material abzutragen ist, empfiehlt sich für effektives Arbeiten in Stufe 2 ein mittelfeiner Schleifstein.

Walkschliff

Der Walkschliff ist kein eigenes Schliffbild, sondern eine betimmte Schleifmethode zur Erzeugung einer balligen Klinge.

Wasserschleifstein

Ein Schleifstein, der mit Wasser als Schleifmittel genutzt wird. Mit dem Begriff Wasserschleifstein werden häufig japanische Schleifsteine assoziiert. Im Gegensatz zu diesen muss ein normaler westlicher Schleifstein nicht gewässert werden. er wird lediglich mit Wasser benetzt.

Wasserstein

siehe Wasserschleifstein

Wate

Die Wate ist ein Begriff aus dem Fachjargon für die Schneide.

Wellenschliff

Wellenschliff
Abb. Wellenschliff

2. Der Wellenschliff der einseitige, zusätzliche Schliff runder Kullen an der Schneidkante. Dir Wellenschliff erhöht die sägende Wirkung im Zugschnitt und ist insbesondere für das Schneiden von Schneidgut mit harter Kruste wie bei Broten oder Tomaten gedacht. Messer mit Kullenschliff erfordern einen besondere Schleifstetechnik.

Wetzen

Das Schleifen von Schneidwerkzeugen mit dem Ziel des Schärfens.

Wetzstab

Wetzstab
Abb. Wetzstab

2. Wetzstäbe - Messer schärfen durch Schleifen der Klinge Die kombinierten Wetzstähle mit Diamant- oder Keramikbeschichtung (oder aus Voll-Keramik) sorgen mit ihrer rauhen Beschichtung für einen gewissen Materialabtrag. Das Messer wird somit je nach Anpressdruck durch den Schleifstab auch geschliffen. Wetzsäbe bilden somit eine Mischung aus Wetzstahl und Schleifstein. Mit einem beschichteten Wetzstahl lassen sich auch nach innen gewölbte Schälmesser mit konkaver Klinge schärfen.

Wetzstahl

Wetzstahl
Abb. Wetzstahl

2. Wetzstähle sind Messerschärfer zum Nachschärfen nur leicht stumpfer Messer. Mit einem Wetzstahl kann durch häufige Anwendung die ursprüngliche Schärfe eines Messers erhalten werden. Völlig stumpfe Messer können mit einem Wetzstahl jedoch nicht geschärft werden. Wetzstähle gibt es in verschiedenen Arten: Glatte Wetzstähle, die nur den Grat eines Messers aufrichten und rauhe oder beschichtete Wetzstähle, die auch das Messer schleifen, also Material abtragen.

Glatte Wetzstähle - Messer schärfen durch Aufrichten der Klingenschneide
Während der Verwendung eines Messers wird die Schneide stetig leicht umgebogen oder es bilden sich wellenförmige Verformungen. Das Messer wird unscharf. Diese Verformungen sind mit blossem Auge nur schwer am Messer erkennbar. Die blanken Wetzstähle dienen in erster Linie dazu, den verbogenen Grat der Klinge wieder aufzurichten. Mit einem blank polierten oder leicht geriffelten Wetzstahl wird nur der Grat der Klinge aufgerichtet, ohne oder kaum Material abzutragen.

Rauhe Wetzstähle - Messer schärfen durch Schleifen der Klinge
Die kombinierten Wetzstähle mit Diamant- oder Keramikbeschichtung ermöglichen ein Aufrichten der Klingenschneide und sorgen mit ihrer rauhe Beschichtung für einen gewissen Materialabtrag. Das Messer wird somit je nach Anpressdruck durch den Schleifstab auch geschliffen. Diese Wetzstähle bilden somit eine Mischung aus Wetzstahl und Schleifstein. Mit einem beschichteten Wetzstahl lassen sich auch nach innen gewölbte Schälmesser mit konkaver Klinge schärfen.

Wetzstein

siehe Sensenwetzstein

Ziehender Schnitt

Ziehender Schnitt
Abb. Ziehender Schnitt

2. Beim ziehenden Schnitt wird die Schneide tangential am Schneidgut (hin und her) geführt. Die Schneidwirkung beruht hierbei auf einem spanabheneden Zersägen des Schneidgutes.